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Kunst und Kultur in einer modernen und digitalen Welt

15.01.2024

Wie Technologie das Publikumserlebnis im Theater transformiert und die Verwaltung entlastet

Alexander Mettin Bild: DALL:E

In der dynamischen Welt des Theaters steht der Mensch immer im Mittelpunkt – ob als Künstler auf der Bühne, als kreatives Talent hinter den Kulissen oder als Teil des Publikums. In unserer Zeit, in der technologische Fortschritte unaufhaltsam sind, dient Technologie als entscheidende Unterstützung, um Arbeitsbelastungen zu verringern und effizientere Arbeitszeiten zu ermöglichen. Dies könnte sogar den Weg für eine 4-Tage-Woche ebnen. Bevor wir jedoch in die Welt der technologischen Innovationen eintauchen, müssen wir unser Publikum verstehen, insbesondere die jungen Generationen Z und Alpha.

Generation Z und Alpha Verstehen

Technologie-Integration: Gemäß Anna Dolot in ihrer Forschungsarbeit "The characteristics of Generation Z" (ResearchGate, 2018), ist die Generation Z in einer digital geprägten Welt aufgewachsen. Daher könnten sie sich besonders von Theaterproduktionen angezogen fühlen, die moderne Technologien integrieren.

Bildung und Reflexion: Das Pew Research Center beschreibt in seiner Studie "What We Know About Gen Z So Far" (2020), dass die Generation Z auf dem besten Weg ist, die am besten ausgebildete Generation zu werden. Dies deutet darauf hin, dass sie intellektuell anregende und zum Nachdenken anregende Theaterstücke schätzen könnten.

Vielfalt und Inklusion: Die gleiche Pew-Studie hebt die Vielfalt der Generation Z hervor, was auf eine Präferenz für Theaterstücke hindeutet, die diese Vielfalt widerspiegeln und Themen der Inklusion und des sozialen Wandels behandeln.

Soziales Engagement und Kollaboration: Roberta Katz und Kollegen betonen in ihrem Artikel "What to know about Gen Z" (Stanford News, 2022), dass die Generation Z Gemeinschaft und Kollaboration schätzt, was auf eine Vorliebe für Theatererfahrungen mit sozialer Interaktion und Einbindung des Publikums hindeuten könnte.

Pragmatismus und Direktheit: Ihre pragmatische und direkte Kommunikationsweise könnte darauf hindeuten, dass sie klare, verständliche und bedeutungsvolle Theaterstücke bevorzugen, die relevante Themen direkt ansprechen.

Wirtschaftliche Überlegungen: Anna Dolots Forschung deutet darauf hin, dass die Generation Z trotz ihres jungen Alters bereits wirtschaftlich aktiv ist. Dies könnte bedeuten, dass sie Theatererlebnisse bevorzugen, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Augmented Reality (AR) für das Publikum

Augmented Reality (AR) hat das Potenzial, das Publikumserlebnis im Theater dramatisch zu verbessern. Über AR-Brillen oder sogar Smartphone-Apps könnten Zuschauer zusätzliche Informationen erhalten. Beispielsweise könnten sie Hintergrundinformationen zu den Charakteren oder der Handlung angezeigt bekommen, sobald die Darsteller die Bühne betreten. Theater könnte auch AR verwenden, um interaktive Elemente in die Vorstellung einzuführen. Zuschauer könnten Entscheidungen treffen, die den Verlauf der Handlung beeinflussen, oder virtuelle Charaktere in die reale Welt des Theaters einbinden.

Hinter der Bühne

In der Theaterproduktion kann Technologie in vielen Bereichen eingesetzt werden. Roboter und Automatisierungssysteme können beispielsweise Bühnenbilder schnell und präzise ändern. Dies spart Zeit und Kosten. Und die Disposition für die Nutzung der Bühnenbilder könnte durch Künstliche Intelligenz (KI) so organisiert werden, dass mehr Platz im Fundus entsteht und weniger verrückt werden muss, um ein bestimmtes Bühnenbild für die Vorstellung bereitzustellen. Virtuelle Bühnenbilder und Projektionen ermöglichen es, nahezu jede Umgebung auf die Bühne zu zaubern, ohne aufwendige Kulissenwechsel.

Künstliche Intelligenz (KI) für die Verwaltung

Hier möchte ich unbedingt hervorheben, dass keine Menschen ersetzt, sondern unterstützt werden sollen, um die Arbeit zu erleichtern und die Stundenlast zu reduzieren. Die durchschnittliche Anzahl der Überstunden in der Verwaltungsarbeit in Deutschland liegt bei 34,3, davon sind 20,1 unbezahlt und 14,2 bezahlt. Bei einem Durchschnittsbruttolohn von 24,04 € wäre dies eine Ersparnis von 341,68 Euro pro Mitarbeiter im Monat. Bei zehn Mitarbeitern würde das Unternehmen 41.000,60€ im Jahr an Überstunden einsparen. Und wenn die KI es schafft, sogar die anderen 20,1 Überstunden und vielleicht sogar noch mehr Stunden zu reduzieren, wären wir der Vier-Tage-Woche bei gleichem Lohnausgleich ein ganzes Stück näher. Eine umfangreiche Studie von Forschern der University of Cambridge, veröffentlicht auf phys.org, zeigt, dass die Einführung einer Vier-Tage-Arbeitswoche das Wohlbefinden der Mitarbeiter und die Produktivität positiv beeinflussen kann. Die Studie ergab, dass der Krankenstand um 65% gesenkt wurde. KI kann in der Verwaltung von Theatern vielfältig eingesetzt werden, beispielsweise in der Personalplanung, indem sie auf Grundlage historischer Daten und Vorstellungspläne optimale Arbeitszeiten und -ressourcen empfiehlt.

Effiziente Ticketverwaltung und Zugangskontrolle

Die Verwendung von KI kann auch den Ticketverkauf und die Zugangskontrolle im Theater effizienter gestalten. Durch Echtzeitanalysen können Ticketpreise dynamisch angepasst werden, um die Nachfrage optimal zu steuern. Es ist jedoch wichtig zu überprüfen, in welchen Bereichen menschliches Einfühlungsvermögen und Interaktion unverzichtbar sind. Die Mitarbeiter, beispielsweise im Vorderhaus, spielen eine wesentliche Rolle, da nur sie situationsgerecht und empathisch auf Besucher reagieren können, wie etwa einer Familie, die zu spät zu einer Vorstellung kommt, zu vermitteln, dass sie leider nicht mehr in den Zuschauerraum können, da die Show bereits begonnen hat.

Die Platzwahl könnte ebenfalls durch Technologie wie Virtual Reality (VR) unterstützt werden. So könnte man sich mittels VR-Brillen einen Platz im Zuschauerraum aussuchen, als wäre man bereits im Theater. Man könnte sogar simulieren, wie die Sicht von einem bestimmten Platz aus ist, wenn beispielsweise eine große Person davor sitzt, um dann gegebenenfalls einen anderen Platz zu wählen.

Schlussfolgerung

Die Integration von Technologie im Theater bietet somit vielfältige Möglichkeiten, sowohl das Erlebnis des Publikums zu bereichern als auch die Verwaltung effizienter zu gestalten. Wichtig ist dabei stets, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und Technologie als unterstützendes Werkzeug zu begreifen. So kann nicht nur die kreative Arbeit auf der Bühne, sondern auch die Verwaltungsarbeit hinter den Kulissen erleichtert und bereichert werden. Die Zukunft des Theaters liegt in einer harmonischen Kombination aus menschlicher Kreativität und technologischer Innovation, wobei beide Aspekte gleichermaßen zur Gestaltung eines unvergesslichen Theatererlebnisses beitragen.